Ablauf eines Architekturwettbewerbs

Wir haben die beste Bauidee über einen Planungswettbewerb gesucht. Es gibt weniger Architektur­wett­be­werbe als früher, viele Experten und teilnehmende Büros bedauern das. GemeinsamWohnen HHH erhielt viel Zuspruch dafür, dass wir ohne Zwang einen Wett­bewerb ausgelobt haben.

Ein Planungswettbewerb für Architekten folgt einem streng geregelten Ablauf. Gemeinsam mit dem Büro Schopmeyer Architekten BDA aus Münster als Betreuer haben wir eine Liste von Büros für die Ein­ladung zum Wett­be­werb er­stellt. Alle ange­frag­ten Büros haben sofort zugesagt.

Auslobung

Die Aus­lobung beschreibt die Auf­gabe für den Wett­bewerb. Der wettbewerbserfahrene betreuende Architekt hat mit der zukünftigen Hausgemeinschaft die Anforderungen konkretisiert, hat die Wettbewerbsaufgabe beschrieben und den Text der Auslobung fertiggestellt. Dieser Text beschreibt den Teilneh­mern, was die Bauherrin wünscht. Genaue Vorgaben zu Flächen, zur Anordnung der Räume, zum Baustoff haben wir uns bewusst verkniffen. Die erwünschte Qualität sollte nicht über Quadratmeter definiert werden. Die planerischen Spielräume für eine innovative Herangehensweise sollten nicht eingeschränkt werden durch penibel einzuhaltende Woh­nungs­­größen oder Bewohnerzahlen.

Qualitätvolle Aufenthaltsbereiche

Stattdessen sind Ideen zur künf­ti­gen Nutzung eingeflossen, zu einem redu­zier­ten Individual­wohn­­raum bei großzügigen gemein­samen Flächen, zum Ansatz der Nachhaltigkeit. Als Herzstück des gemeinsamen Woh­nens gilt der zentrale Gemein­schafts­bereich – „das Wohnzimmer der Gemein­schaft“ –, der die Möglichkeit zum gemeinsamen Kochen und Essen sowie qualitätvolle Aufenthaltsbereiche bietet. Unter anderem haben wir auch zwei Gästezimmer für Besucher einzel­ner Bewohner oder der Gemein­schaft vorgegeben. Ein Aufzug, Photovoltaik und das Heizen durch eine Wärmepumpe sind selbstverständlich, teils sind sie schon durch den Bebauungsplan vorgegeben.

Kolloquium

Am 10.3.25 hatten im sogenannten „Kolloquium“ alle teilnehmenden Büros Gelegenheit, Fragen zum Text zu stellen und Unklarheiten im direkten Gespräch zu beseitigen. Sie konnten die Hausgemeinschaft zu ihren Vorstellungen und Zielen befragen. Jeder weitere Kontakt zwischen Bauherrin und Büros wird durch die Regeln eines Planungswettbewerbs unterbunden, um die Chancengleichheit für alle Teilnehmer zu wahren.

Bis April wurden alle Entwürfe werden beim Büro Schopmeyer eingereicht, mit den Anforderungen abgeglichen und auf Fehler geprüft. Das Preisgericht trat am 27.5.25 zusammen, um sie zu sichten und zu bewerten.

Das Preisgericht bei der Arbeit.

Zum Preisgericht geht es hier weiter.